Holzbau 2023 Teil 2
Holzbauquote und Holzbautrends
Hier finden Sie aktuelle Zahlen rund um den Holzbau in Deutschland. Von der aktuellen Holzbauquote bis hin zu den wichtigsten aktuellen Holzbauprojekten in Deutschland.
Mehr als 20% aller Wohngebäude
Holzbau auf dem Vormarsch
Ungeachtet der Holzpreisturbulenzen: Der Holzbau ist auf dem Vormarsch. Vor allem öffentliche Bauherren setzen auf die klimaneutrale Bauweise – sowohl beim Wohnungsbau als auch bei Nichtwohngebäuden.
Ein Blick auf die aktuellen Bauholzpreise zeigt, dass die Situation zwar nicht einfach ist, die Preisspirale sich aber zumindest in Bezug auf die Erzeugerpreise für Holz zu entspannen scheint. Die geopolitischen Rahmenbedingungen sind also turbulent. Holz als Baustoff bleibt allerdings auf dem Vormarsch. Der Hauptgrund ist die positive Klimabilanz. Die Holzbauquote zeigt seit Jahren beständig nach oben. Mittlerweile wird jedes fünfte Wohnhaus in Holzbauweise errichtet. Sie lag 2021 erstmals über 20%. Ein ganz ähnliches Bild zeigt sich übrigens für den Nicht-Wohnungsbau. Wir von HUM-ID erleben seit 2019 vor allem aus dem öffentlichen Sektor eine extrem gestiegene Nachfrage aus diesem Segment. Bei der Planung und Vergabe von öffentlichen Holzbauprojekten sind einige Dinge zu beachten. Der Geschäftsführer der der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe hat dazu ein sehr informatives Interview gegeben. Ein transparentes Vorgehen und eine integrale Planung sind demnach die wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches öffentliches Vergabeverfahren. Auch die frühzeitige Berücksichtigung von elektronischen Kontrollmechanismen, die den kostbaren Rohstoff auf Nässe überwachen, runden den modernen öffentlichen Holzbau ab.
Höher, weiter, besser
Holzbau-Leuchttürme in Deutschland
Die Holzbauquote ist ein wichtiger Indikator für die Bedeutung, die die Holzbauweise mittlerweile im deutschen Bauwesen hat. Beim Blick auf die Bundesländer fällt dabei ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auf. Spitzenreiter Baden-Württemberg baut schon mehr als jedes dritte Wohngebäude aus Holz. Hamburg hingegen kommt lediglich auf eine Quote von 6,8%.
Im städtischen Wohnungsbau ist Holzbau mit einer Quote von aktuell 4% noch unterrepräsentiert. Doch auch hier ändert sich etwas. Leuchttürme – im wahrsten Sinne des Wortes – entstehen zur Zeit in Hamburg und Berlin.
Gerade Hamburg – mit der deutschlandweit niedrigsten Holzbauquote – ist das höchste Holzbauhochhaus kurz vor der Fertigstellung. Die Hanseaten ziehen also nach. Das “Roots” (ursprünglicher Projekttitel “Wildspitze”) ist ein 18-stöckiges Gebäude mit einer Höhe von 65 Metern. Die Geschossfläche beläuft sich auf 20.600 m². Insgesamt beherbergt das Gebäude 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte. Auf fast allen Etagen werden HUM-ID Sensoren zur Überwachung von Nässe eingebaut. So kann schon während der Bauphase regelmäßig der Holzbau überwacht werden und potentielle Schäden frühzeitig erkannt und behoben werden. Die Eröffnung des Hochhauses ist für das erste Quartal 2024 geplant. Bauherr ist die GARBE Immobilien-Projekte GmbH.
Übrigens: Sehr lange wird das “Roots” den Titel “höchstes Holzhochhaus Deutschlands” nicht tragen können. Denn auch in Berlin soll bald ein besonders hohes Haus aus Holz. Das Bauwerk trägt denn auch den lautmalerischen Namen “Wo Ho” und wird 98 Meter in den Kreuzberger Himmel ragen.
Nicht so sehr in die Höhe, dafür mehr in die Breite gehen die nächsten zwei Holzbau- projekte. Sie stehen in Bayern und Baden-Württemberg, den holzbauaffinsten Bundesländern.
Die größte zusammenhängende Holzbausiedlung Deutschlands im Prinz-Eugen-Quartier in München umfasst 566 Wohnungen. Sie gilt als ökologische Mustersiedlung. In der Dokumentation heißt es, dass sich mit dem verbauten Holz eine langfristig im Gebäude eingelagerte Kohlenstoffmenge von über 12.500 t CO2 für das gesamte Quartier umsetzen ließe.
Das größte Stadt-Quartier, das ausschließlich auf die Holzmodulbauweise setzt, entsteht in Stuttgart. Das P18 ist ein nachhaltiges Stadtquartier, das auf Basis der von Architekturlegende Werner Sobek entwickelten Aktivhaus-Module konzipiert wurde. Das Gebäude funktioniert nach dem Triple-Zero-Prinzip: Die Gebäude brauchen nur die Energie, die sie aus nachhaltigen Quellen selbst erzeugen (“Zero Energy”). Sie produzieren dabei keine schädlichen Emissionen (“Zero Emission”). Und: Alle Bauteile können wieder vollständig in technische oder biologische Kreisläufe zurückgeführt werden (“Zero Waste”).
Erste Wahl für Kita- und Schulen: Der Holz-Modulbau wird vor allem in städtischen Gegenden zum Standard.
„Dank der standardisierten Prinzipien konnten wir den Bauprozess erheblich beschleunigen, Gebäudekosten exakt im Voraus kalkulieren und Ressourcen schonen“, sagt Architektin Carmen Bräutigam vom Büro Bräutigam Architektur + Energie GmbH in der DAB Praxis und fasst so die vielen Vorteile der Holzmodulweise zusammen, die bei immer mehr Schul- und Kindertagesstätten zum Einsatz kommt. Der Holzmodulbau kombiniert die ökologischen Vorteile des modernen Holzbaus mit den praktischen Argumenten vorgefertigter Konstruktionssysteme. Stellvertretend für den Holzmodulbauboom im öffentlichen Sektor steht das Projekt MOKIB aus Berlin. MOKIB steht für “Modulare Kita-Bauten für Berlin”. Zwischen 2019 und 2022 entstanden neun neue Kindertagesstätten in dieser Bausweise. Die Finanzierung der Baumaßnahmen erfolgt aus Mitteln des Landes Berlin aus dem Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt (SIWA). Auch hier kommen HUM-ID Sensoren zum Einsatz. Sowohl zur Übergabe als auch im laufenden Betrieb werden die Holzmodule regelmäßig auf Nässe überprüft.
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