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Holzbau 2023 Teil 3
Holzbaufeuchte und Kontrolle

Studien zeigen: Holz ist Baustoff der Zukunft – und hygroskopisch. Was Holzbaufeuchte und Kontrolle miteinander zu tun haben und wie Sie mit Sensoren den Holzbau überprüfen können, erfahren Sie hier.

Emissionsarm, klimastandhaft und gesellschaftsfähig
Die Zukunft des Holzbaus

Laut Expertenschätzung hält der Trend zum Holzbau nicht nur an, er wird sich sogar beschleunigen. Drei Studien wagen den Blick in die ferne Zukunft und lohten Emissionseinsparpotentiale, Klimaresistenz und Wohnraumgewinnung der Holzbauweise aus.

Dass der Bau neuer Häuser aus Holz statt Beton große Menge Treibhausgasemissionen einsparen kann, ist kein Geheimnis. Viele unabhängige Studien haben den Effekt eindrücklich belegt. Wie groß das Potential tatsächlich ist, hat sich ein Team des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und der Humboldt-Universität zu Berlin angesehen. Die im Sommer 2022 veröffentlichte Studie kommt zu einem beeindruckenden Ergebnis: Bis zu 106 Gigatonnen CO2-Emissionen könnten bis zum Ende des Jahrhunderts vermieden werden, wenn Holz künftig häufiger den Vorzug vor Stahl und Beton bekommen würde. Eine Zusammenfassung der Studie findet sich beim Science Media Center.

Trotz der vielen Vorteile, die Holz als Baustoff bietet, regt sich seitens der Stahl- und Betonverfechter immer wieder Kritik – vor allem in Punkto Langlebigkeit und Standhaftigkeit vor dem Hintergrund immer häufiger auftretenden Wetterextreme. Genau mit dieser Frage, nämlich ob sich die heute erstellten Holzbauten den künftigen Auswirkungen des Klimawandels standhalten können, hat sich 2018 das Fraunhofer Institut beschäftigt. Dazu wurde die Gebrauchstauglichkeit von Holzbauten in Deutschland unter Berücksichtigung der angenommenen klimatischen Veränderungen in den kommenden 100 Jahre, also bis zum Jahr 2115 untersucht. Das Forschungsprojekt kam zu einem eindeutigen Ergebnis: „Heute und in den nächsten 100 Jahren sind auf Basis der aktuellen Klimaprognosen keine bauphysikalischen Schäden an Holzbauten zu erwarten. „, heißt es unmissverständlich im Ergebnisbericht der Forschenden.

In den Städten ist der Wohnraum knapp. Lösungen, die auf gleicher Fläche mehr Quadratmeter Wohnraum schaffen – am besten noch mit Holz als Baustoff, werden händeringend gesucht. Die größte Chance liegt dabei auf den Dächern. Laut einer Studie der TU Darmstadt, könnte mehr als 1,5 Millionen zusätzliche Wohnungen durch Dach-Aufstockung entstehen. Die Forscher sehen in der Aufstockung eine optimale Flächennutzung für Ballungsräume. „Es wird kein zusätzliches Bauland gebraucht. Damit werden auch keine neuen Grünflächen versiegelt. Auch der Aufbau neuer Infrastruktur entfällt – weder neue Straßen noch Kanal- oder Versorgungsleitungen werden benötigt.“, heißt es in der Pressemitteilung zur Studie. Zwar sind die baurechtlichen Rahmenbedingungen für die Erschließung dieses Potentials noch nicht geschaffen, aber gerade in Kombination mit der Holzbauweise liegt in der „vertikale Nachverdichtung“, wie das Prinzip des Aufstockens auch ganz wunderbar bürokratisch heißt, eine mögliche Antwort für das Platzproblem in Deutschlands Großstädten.

Besonderheiten des Baustoffs Holz
Nässe ist der Endgegner

Wasserschäden sind insbesondere für Holzbauten – unabhängig ob Holzrahmenbau oder Holzriegelbauten im Fertigteilsektor das größte Problem. Vom Schimmerlbefall bis hin zu Statikproblemen: Die oft unentdeckte Feuchtigkeit breitet sich über einen längeren Zeitraum in den Wänden aus und kann zu unbemerkt zu Schäden führen. 

Laut Experteneinschätzung sind zehn bis 20 Prozent aller in der modernen Leichtbauweise mit Holz gefertigten Neubauten von Schimmel befallen – und das meist ohne dass es die Bewohner bemerken. Die Gründe sind vielfältig. Bedingt durch die längeren Tätigkeiten auf der Baustelle kommt beim Holzrahmenbau dem Schutz des Holzes vor Feuchte und Nässe eine besondere Bedeutung zu. Nicht immer wird das beachtet. Oft wird zu feuchtes Holz beim Einbau verwendet. Dem Material muss Gelegenheit gegeben werden, nachtrocknen zu können. Dampfdichtes oder nahezu dampfdichtes ‚Einpacken‘ von nassen Holzbauteilen verhindert ein Nachtrocknen und führt zwangsläufig zu Pilz- und Schwammbefall. Die natürlich vorhandenen Schimmelsporen aus der Luft setzen am Holz an und können sich ungestört vermehren. Wird zu feuchtes Holz verbaut, muss nachgewiesen werden, dass die Holzfeuchte unter 20 % innerhalb von drei Monaten ohne Beeinträchtigung der Konstruktion erreicht wird. Kein oder falscher Holzschutz kann zusätzlich den Schimmelbildung begünstigen. Das Holzmagazin hat zu diesem sehr ernsten Thema eine recht heitere Anleitung verfasst: „Was Sie tun müssen, damit Ihr Holzbau möglichst schnell schimmelt“.

Häufige Schadensursachen sind: Leitungsgebrechen, Fehler bei den Abdichtungen mangelhafte Dampfsperrenanschlüsse, die zu Kondensatschäden führen. Der Dominoeffekt, den wir auch von klassichen Flachdachdämmungen kennen, spielt sich genauso im Holzbau ab. Die Leitungen und Rohre im Fertigteilbau verlaufen in vorgefertigten Kanälen in Wandhohlräumen. Schäden, die hier entstehen, werden über längere Zeit übersehen – das Dämmmaterial saugt sich zunächst mit dem austretenden Wasser voll, bevor es an der Wandverschalungen sichtbar wird.

Im Schlimmsten fall können Schäden am Holzbau, die durch Nässeverursacht werden aufgrund der Besonderheiten des Materials (Inhomogenität, Hygroskopizität, Porosität und Anisotropie) in sogar die Statik der Bauwerke beeinträchtigen. Im Vergleich zu Beton und Stahl zeigt der Baustoff Holz hier eine echte Schwäche. Wer die Muße hat, kann sich eine zwar relativ alte aber sehr faktenreiche Analyse zu Schäden an Holzkonstruktionen zu Gemüte führen (Achtung vorm Ausdrucken: Das PDF hat 437 Seiten). In dem zur Jahrtausendwende von der deutschen Gesellschaft für Holzforschung (Nachfolgeinstitution ist übrigens der internationale Verein für technische Holzfragen) beauftragten Bericht wird deutlich, dass Nässe für den Holzbau so etwas wie ein Endgegner ist.

Nässe im Holzbau frühzeitig entdecken
Das Sicherungssystem für langlebige Gebäude

Die Vorteile des Holztafelbaus bzw. der Brettsperrholzbauweise sind vielfältig. Der Holzmodulbau wird seinen Siegeszug vor allem vor dem Hintergrund politischer und gesellschaftlicher Veränderungen weiter fortsetzen. Wichtiger denn je wird es sein, den Schwachpunkt des verwendeten Rohstoffs dabei immer unter Kontrolle zu haben. Spezielle Nässesensoren, die direkt beim Bau oder bereits bei der Modulerstellung in der Fertigung eingebaut werden können, bieten genau diese Kontrollmöglichkeit.

Der Hersteller HUM-ID bietet mit dem Nässe-Sensor KD1 auf Vlies ein kostengünstiges, unkompliziertes und vielfältig einsetzbares Produkt, das Nässe in seiner Umgebung zuverlässig detektieren kann. Die auf saugfähigem Vlies gelieferten kleinen Chips können in alle neuralgischen Punkte des Holzbaus integriert werden. Eben auch an Stellen, die nach dem Bau nicht mehr einsehbar sind. Kabellos können alle Messpunkte sowohl während der Bauphase als auch bei der Abnahme und im laufenden Betrieb regelmäßig auf Nässe in ihrer Umgebung überprüft werden.

Die Besonderheit des Systems: Die einzelnen Sensoren benötigen keine permanente Stromversorgung. Sie werden wie der RFID-Chip im Personalausweis mit einem speziellen Lesegerät ausgelesen.

Für eine permanente Überwachung (aktives Monitoring) in Innenräumen von Holzbauten bietet der Hersteller ab 2023 eine kabelgebundene Variante, die sich problemlos auf die Gebäudeleittechnik (GLT) aufschalten lässt.

Holzbestand und Holzhandel

Holzbau in Zahlen
Teil 1:

Holzbestand
und Holzhandel

Holzbauquote und Holzbautrends

Holzbau in Zahlen
Teil 2:

Holzbauquote
und Holzbautrends

Holzbaufeuchte und Kontrolle

Holzbau in Zahlen
Teil 3:

Holzfeuchte
und Kontrolle

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