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Eine schwarze, zähflüssige, wasserabweisende Substanz. Aus diesem Stoff sind Abdichtungsbahnen üblicherweise hergestellt. Bitumen wird als Nebenprodukt bei der Erdölproduktion gewonnen. Aber das mit dem Erdöl ist so eine Sache. Die Verfügbarkeit des Rohstoffs ist begrenzt. Forscher des französischen Zentrums für wissenschaftliche Forschung haben sich deshalb gesagt: „Wir machen mehr als Teer.“: Mikroalgen sollen die Grundlage sein für ein grünes Bio-Bitumen. Die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen, die Perspektiven aber sind spannend.

Sie hört auf den Namen Skenedesmus sp. und ist in einigen Haushalten eine gute Bekannte. Die Mikroalge wird aktuell vorrangig in der Kosmetikindustrie genutzt. Sie hilft die schädigende Wirkung von Umwelteinflüssen auf die Haut zu minimieren und soll, wenn es nach den Forschern des in Nantes geht, zukünftig nicht nur die menschliche Haut schützen, sondern auch Straßen und Bauwerke vor unliebsamen Natureingriffen schützen.

Das Bio-Bitumen, das aus der Algenart gewonnen wird, weist ähnliche Eigenschaften wie fossiles Bitumen auf, die Wissenschaftler prüfen derzeit die Wirtschaftlichkeit des neuartigen Gemischs.

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Mikroalge Scenedesmus (Illustration: hum-id.com)

In der offiziellen Pressemitteilungen, die in der letzten Wochen vielfach die Runde gemacht hat, ist von den Restreagenzmitteln zu lesen, die bei der Algenverarbeitung bislang nicht verwertet wurden. Als Reagenz bezeichnet man einen Stoff, der zur Identifikation eines anderen Stoffes genutzt werden kann. Das Nebenprodukt der Mikroalge wird durch hydrothermale Verflüssigung umgewandelt. Und dieses Nebenprodukt ist dunkel, zähflüssig und wasserabweisend – ganz so wie der gute alte Bitumen, der auf Autobahnen liegt und Flachdächer dichter macht.

Die industrielle Massenproduktion des Bio-Bitumens ist zur Zeit noch Zukunftsmusik. Aktuell wird das Materialverhalten geprüft und Daten zur Wirtschaftlichkeit erhoben. Der Gedanke ist reizvoll und hat Potential. Hersteller von Bitumenbahnen fahnden schon länger nach umweltfreundlichen Produkterweiterungen. Ob und inwiefern Bio-Bitumen eines Tages tatsächlich Marktreife erlangen wird, steht indes in den Sternen.

Daniel Bochow

Daniel Bochow

Marketing Manager, Hum-ID GmbH

Daniel Bochow (36) ist Marketing-Manager der Hum-ID GmbH

Über Hum-ID
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Bildnachweis: © zizar2002 – iStock – Thinkstock

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